Blutvolumen bei Hämodialyse und Behandlung von Niereninsuffizienz
Was sind Nierenerkrankungen?
Nierenerkrankungen oder renale Erkrankungen bezeichnen Schäden an oder Erkrankungen der Niere. Nierenkrankheiten führen meist zu einem Verlust der Nierenfunktion und können zu Niereninsuffizienz führen. Als Niereninsuffizienz wird das Endstadium der Nierenerkrankung bezeichnet, wobei Dialyse oder eine Nierentransplantation die einzigen Behandlungsoptionen sind.
Niereninsuffizienz kann in zwei Kategorien unterteilt werden: Akute Niereninsuffizienz und chronische Niereninsuffizienz. Während die akute Niereninsuffizienz oft reversibel ist, ist es die chronische Niereninsuffizienz nicht. Chronische Niereninsuffizienz trifft etwa 1 von 1000 Menschen. Ursachen dafür können Diabetes, Bluthochdruck, nephrotisches Syndrom und eine polyzystische Nierenerkrankung sein. Es gibt viele Komplikationen wie beispielsweise Urämie, hohe Blutkaliumwerte und Volumenüberlastung. Zu den Komplikationen chronischer Niereninsuffizienz zählen auch Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Anämie.
Vorteile der blutvolumengesteuerten Behandlung von Herzinsuffizienz
1. Vermeiden von Hypo- oder Hypervolämie: Chronische Niereninsuffizienz führt oft zu Flüssigkeitsretention, was wiederum zu hohem Blutdruck beitragen und die Nierenschäden verschlimmern kann. Messungen des Blutvolumens ermöglichen es dem ärztlichen Fachpersonal, festzustellen, ob Patient:innen übermäßige Flüssigkeit (Hypervolämie) oder unzureichende Flüssigkeit (Hypovolämie) aufweisen, um dementsprechend die Hämodialyse, Flüssigkeitsaufnahme und Medikation anzupassen. Dadurch wird das Risiko von Komplikationen wie intradialytischer Hypotension verringert.
2. Beurteilung von Anämie: Anämie ist eine verbreitete Komplikation von chronischer Niereninsuffizienz und kann entweder auf eine verringerte Produktion von Erythrozyten oder ein erhöhtes Plasmavolumen zurückgeführt werden. Die Messung des Gesamtvolumens der Erythrozyten kann wertvolle Informationen darüber geben, wo die Ursache der Anämie liegt und wie schwerwiegend sie ist und sie kann ärztliches Fachpersonal bei der Entwicklung effektiver Behandlungsstrategien wegweisend unterstützen.
3. Personalisierte Behandlungspläne: Wenn man den intervaskulären Volumenstatus versteht, kann die Medikamentendosierung für Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz bestmöglich angepasst werden. Einige Medikamente, die chronische Niereninsuffizienz behandeln, wie beispielsweise Diuretika, erythropoetische Stimulanzien (ESA) und Blutdruckmedikamente erfordern gegebenenfalls Anpassungen auf Grundlage von Messungen des Plasmavolumens. Durch die Optimierung der medikamentösen Behandlung können ärztliche Fachkräfte die Komplikationen bei Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz besser kontrollieren und die Risiken von negativen Nebenwirkungen reduzieren.
Forschung zu blutvolumengesteuerter Hämodialyse
Forscher versuchen, durch Hämodialyse das im Vergleich zu normalen Werten überschüssige Blutvolumen zu reduzieren. Sie überlegen, ob durch Hämodialyse auf Grundlage des Blutvolumens das pro Dialyse zu entfernende Volumen optimiert werden kann; dadurch könnte die Anzahl der Behandlungen pro Woche reduziert werden. Studien haben gezeigt, dass das Risiko, nach Hämodialyse intradialytische Hypotonie zu entwickeln, hoch ist (15-30%). Das ist bedauerlich, da intradialytische Hypotonie mehrere schwerwiegende Folgen für die Patient:innen haben kann.
Gesunde Nieren produzieren das Hormon Erythropoietin, welches das Knochenmark zur Produktion von Erythrozyten anregt. Bei Niereninsuffizienz produzieren die Nieren weniger Erythropoietin, was zu einer verringerten Produktion von Erythrozyten und letztendlich zu Anämie führen kann. Deshalb werden viele Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz mit rekombinantem humanem Erythropoietin behandelt. Viele Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz weisen auch eine Volumenüberlastung auf (erhöhtes Plasmavolumen). Dadurch ist es schwierig, festzustellen, ob anämische Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz eine Erythropoietin-Behandlung erhalten sollten oder nicht. Die Messung des Blutvolumens ist nun jedoch eine gute klinische Lösung für dieses Problem.
Forscher, die die Detalo-Geräte zur Messung des Blutvolumens benutzen, haben dokumentiert, dass von 26 anämischen Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz 14 eigentlich aufgrund von Hypervolämie eine Verdünnungsanämie aufwiesen und keinen Mangel and Erythrozyten hatten.
Messung des Blutvolumens innerhalb von 15 Minuten
Die Detalo–Blutvolumenanalysatoren bestimmen das Gesamtblutvolumen, Gesamtvolumen der Erythrozyten und das Plasmavolumen auf eine schnelle, sichere und präzise Weise.
Detalo Clinical™ ist ein CE-zertifiziertes (MDR) medizinisches Gerät für die routinemäßige Blutvolumenmessung in der standardmäßigen medizinischen Versorgung. Das Gerät ermöglicht es ärztlichem Fachpersonal, zwischen wirklicher Anämie und Verdünnungsanämie zu unterscheiden und festzustellen, ob Patient:innen euvolämisch, hypovolämisch oder hypervolämisch sind. Abschließend ermöglicht es ärztlichem Fachpersonal die Wirksamkeit einer Behandlungsmethode, die auf eine Veränderung des Blutvolumens abzielt, zu beurteilen und mitzuverfolgen.