Blutvolumengestützte Behandlung von Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz ist ein Gesundheitszustand, in dem das Herz nicht dazu in der Lage ist, ausreichend zu pumpen, um den Blutfluss im menschlichen Körper aufrechtzuerhalten. Eines der größten Probleme bei der Behandlung von Patient:innen mit Herzinsuffizienz ist die Volumenüberlastung, bei der ein zu großes Blutvolumen eine effiziente Herzfunktion beeinträchtigt.

Herzinsuffizienz ist ein weit verbreitetes, kostspieliges und potenziell tödliches Syndrom. Weltweit waren im Jahr 2015 ca. 40 Millionen Menschen betroffen. Etwa 2% aller Erwachsenen weltweit leiden unter Herzinsuffizienz, der Anteil der Betroffenen steigt bei Personen über 65 Jahren auf 6-10%. Im ersten Jahr nach der Diagnose liegt das Sterberisiko bei etwa 35%, während es im zweiten Jahr auf weniger als 10% sinkt.

Wenn das Herz versagt, betrachtet man eine akute Flüssigkeitsretention, die zu einer Ausdehnung des Blutvolumens (Hypervolämie) führt, als pathologische kompensatorische Reaktion, durch die die kardiale Reserve wiederhergestellt werden soll und die letztendlich in einer klinischen Stauung resultiert. Das Blutvolumen kann bei Patient:innen mit unbehandelter Herzinsuffizienz mehr als 120 ml/kg Körpergewicht betragen, was einer  ~1,5-fachen Zunahme im Vergleich zu gesunden Individuen entspricht.

Die Zunahme des Blutvolumens bei Herzinsuffizienz steht bei den meisten Fällen mit Erhöhungen im Plasmavolumen in Verbindung, Verdünnungsanämie ist verbreitet unter Patient:innen mit Herzinsuffizienz. Allerdings kann es bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz auch zu Veränderungen beim Volumen der Erythrozyten kommen oder sogar zu einer Veränderung in beiden Bereichen. Zur Wiederherstellung normaler Blutvolumina (Euvolämie) kann die Behandlung gezielt auf eines dieser Szenarien zugeschnitten werden. Dies ist jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe für ärztliches Fachpersonal, da die quantitative Messung des Blutvolumens noch nicht als richtungsweisende Messung im klinischen Bereich etabliert ist.

Eine sehr aktuelle Studie der Mayo Clinic legt nahe, dass die Behandlungserfolge deutlich verbessert werden könnten, wenn sich die Behandlung von Patient:innen mit Herzinsuffizienz auf Messungen des Blutvolumens stützen würde statt nur auf Schätzungen. Dies zeigen folgenden Ergebnisse:

Während diese Ergebnisse zweifellos hervorragende Neuigkeiten für Patient:innen und ärztliches Fachpersonal sind, muss man bedenken, dass die Studie retrospektiv angelegt ist. Bei Detalo Health würden wir eine Bestätigungsstudie, die in einer prospektiven Weise durchgeführt wird, und die Entwicklung von Richtlinien auf der Grundlage von Messungen des Blutvolumens, unterstützen. Unterstützungmöglichkeiten können Sie in unserem Demonstrationsprogramm finden.

Das Detalo Health Performance-Gerät wurde bereits erfolgreich bei Patient:innen mit Herzinsuffizienz eingesetzt.

Heutzutage ist die Beurteilung des intravaskulären Volumenstatus bereits Bestandteil bestehender Richtlinien bei der Behandlung von Herzinsuffizienz. Jedoch sind die Grundlage der Beurteilung oft nicht quantitative Messungen, sondern Schätzungen, die auf körperlichen Untersuchungstechniken der Patient:innen beruhen.

Die Richtlinien des American College of Cardiology empfehlen, den Volumenstatus bei jedem Patientenkontakt zu beurteilen und die HF-Therapie dementsprechend anzupassen.

Die Richtlinien der European Society of Cardiology geben an, dass die Dosierungen von Diuretika je nach Volumenstatus angepasst werden müssen. Die Richtlinien sprechen auch an, wie bedeutend es ist, bei Patient:innen mit akuter oder chronischer Herzinsuffizienz Anämie, Stauung und Volumenüberlastung zu identifizieren.